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Historisches Kaufhaus

Schlange stehen im Mittelalter – das bedeutete für die Kaufleute, nach einer beschwerlichen Fahrt mit dem Pferdekarren erst einmal am Stadttor warten. Hier wurde die Waren kontrolliert und die Höhe des Zolls festgelegt. Das konnte schon etwas dauern – besonders als im 14. Jahrhundert der Handel in Freiburg stark zunahm. Die Stadttore platzten sprichwörtlich aus allen Nähten, und so war die Einrichtung eines Ortes eigens für die Warenlagerung und Zollabfertigung unabdingbar. 1378 wird urkundlich zum ersten Mal ein solches Haus der städtischen Marktverwaltung erwähnt.

Als Erweiterung dieser Flächen errichtete der Münster-Baumeister Lienhart Müller zu Beginn des 16. Jahrhunderts, ungefähr zwischen 1520 und 1532, das Historische Kaufhaus. Aus der Flucht der Nachbargebäude nach vorne gerückt kommt die prächtige Fassade mit den kunstvoll geschmückten Erkertürmen und Arkaden besonders zur Geltung.

Hinter dem breiten Eingangstor verbirgt sich der über 300 Quadratmeter große Innenhof. Wo einst Waren gelagert wurden, finden heute Open Air Veranstaltungen wie die "Freiburger Weinkost" statt.

Über eine Wendeltreppe ist der Innenhof mit dem Kaminsaal verbunden. Im 15. Jahrhundert vom damaligen Münster-Baumeister in diesen Raum eingefügt, gab er ihm seinen Namen.

Während der pompöse Kaisersaal durch seine mächtigen Eichensäulen Eindruck schindet, spannen virtuose Deckenornamente aus dem 18. Jahrhundert im Rokokosaal einen kunstvollen Himmel über die Gäste.

Unser Tipp: Die eindrucksvollen Säle des Historischen Kaufhauses erleben Sie ausschließlich während regelmäßig stattfindender Veranstaltungen. Besuchen Sie eine Lesung oder lauschen Sie dem SWR-Symphonieorchester!

Autor: Nicole Bee

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