Intelligenz und Kultur bei Delfinen und Walen – und was das für den Meeresschutz bedeutet, © M.E.E.R. | © H. Hörseljau

Intelligenz und Kultur bei Delfinen und Walen – und was das für den Meeresschutz bedeutet

Delfine und Wale leben in komplexen Sozialstrukturen und sind durch ein großes Maß an Kommunikation und Kooperation gekennzeichnet. Ein großes Gehirn, lange Lebensspannen und ausgeprägte Phasen des Lernens machen sie zu „Topkandidaten“ für hohe Intelligenz sowie die Ausbildung von Traditionen und Kulturen.Dieser reich bebilderte Vortrag geht mit zahlreichen Beispielen und Erlebnisberichten auf die geistigen Leistungen, kognitiven Fähigkeiten und komplexen Verhaltensweisen von Delfinen und Walen ein. Es wird gezeigt, dass sie über eine enorme Anpassungsfähigkeit und Flexibilität verfügen. Innerhalb ein- und derselben Art trifft man auf gruppenspezifische Verhaltensweisen und Dialekte. Daher werden Delfine und Wale heute vom verhaltensbiologischen Standpunkt oft mit Primaten und anderen hoch sozial organisierten Tieren wie Elefanten verglichen. Einige Arten zeigen sogar Anzeichen von Selbstbewusstheit und vieles spricht dafür, dass sie über ein reiches geistiges und emotionales Innenleben verfügen.Der Vortrag versteht sich auch als Plädoyer für die Notwendigkeit eines neuen Blickwinkels und einen veränderten Umgang des Menschen mit seinen Mitgeschöpfen, in denen Begriffe wie individuelle Persönlichkeit und Würde bei Tieren einen neuen Stellenwert bekommen müssen.Nach dem etwa einstündigen Vortrag und der Pause wird das Konzept „Mindful Conservation“ für mehr Achtsamkeit im Meeresschutz vorgestellt und anschließend zu einer vertieften Diskussion eingeladen.

Kursleitung: Ritter, Fabian. Fabian Ritter studierte Biologie an der Universität Bremen. 1998 war er Mitgründer des gemeinnützigen Vereins M.E.E.R., bei dem er bis heute als Vorsitzender und wissenschaftlicher Leiter tätig ist.Ritter ist seit 2003 Mitglied im renommierten Wissenschaftsausschuss der Internationalen Walfang Kommission (IWC). Von 2012 bis 2023 leitete er bei Whale and Dolphin Conservation (WDC) Deutschland den Bereich Meeresschutz, wo er sich intensiv mit Themen wie Meeresschutzgebiete, Unterwasserlärm und nachhaltiger Fischerei sowie dem Schutz der Schweinswale beschäftigte.Neben der Veröffentlichung zahlreicher wissenschaftlicher Artikel, Reports und Buchkapitel ist Ritter Autor von vier Büchern. Er arbeitet freiberuflich u.a. als wissenschaftlicher Berater, gibt regelmäßig Vorträge und leitet seit über 20 Jahren Praktikumskurse & Seminare auf La Gomera. Seine Reisen brachten ihn auf viele Meere der Welt, von den tropischen und subtropischen Gefilden und immer wieder die Arktis und Antarktis.Sein aktueller Fokus liegt auf transformativer Arbeit im Meeresschutz und der Frage, wie in Zeiten multipler globaler Krisen Paradigmenwechsel initiiert und umgesetzt werden können.

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