Schneckenvorstadt
Gerberau, Fischerau, Marienstraße und Insel. So viel Mittelalter-Flair hat kein anderes Viertel außerhalb der Freiburger Altstadt: Als einzige Vorstadt wurde diese, gleich hinter Martins- und Schwabentor gelegen, im 17. Jahrhundert nicht für den gewaltigen Festungsbau des französischen Baumeisters Vauban abgerissen.
Und so sind hier, etwa in den Gassen Gerberau und Fischerau, noch immer die Häuser der einstigen Gerber oder Färber, Metzger oder Steinschleifer zu sehen. Im Mittelalter war die Schneckenvorstadt das Gewerbeviertel der Stadt; heute ist es eines ihrer charmantesten und beliebtesten Viertel mit kleinen, inhabergeführten Läden und Cafés.
Woher die Schneckenvorstadt ihren Namen hat, ist umstritten: Die schneckenförmigen Wendeltreppen an der Außenseite der Häuser könnten ebenso der Grund sein wie das Wirtshaus „Zum Schnecken“, das einst am heutigen Holzmarkt stand. Wappentier des Viertels ist jedoch keine Schnecke sondern ein Krokodil: Fest verankert im Kanal zwischen Gerberau und Insel schwimmt das 400-Kilo-Krokodil aus Granit seit 2001 gegen das hier vergleichsweise schnell fließende Wasser der Dreisam.