Klassik, Genres
Thomas Mann und Beethoven. Eine Spurensuche im Doktor Faustus
Donnerstag, 17.07.2025 / 19:00 Uhr / Hochschule für Musik Freiburg, Wolfgang-Hoffmann-Saal
Freier Eintritt
Gesprächskonzert im Rahmen der FZM-Veranstaltungsreihe »musik + wissen« in Kooperation mit dem Studium Generale
Mitwirkende
Programm
Im Rahmen der Ringvorlesung »Thomas Mann. Stationen seines Werkes« im Sommersemester 2025 findet die Veranstaltungsreihe »musik + wissen« des Freiburger Forschungs- und Lehrzentrums Musik (FZM) erstmals in Kooperation mit dem Studium Generale der Universität Freiburg statt.
Wir laden Sie herzlich ein, am 17. Juli 2025 zum Gesprächskonzert mit Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Borchmeyer (Universität Heidelberg) und Amadeus Wiesensee, Klavier (München) an die Hochschule für Musik Freiburg zu kommen!
Im Herbst 1947 erschien Thomas Manns umstrittenster und wohl meistinterpretierter Roman »Doktor Faustus« in der Stockholmer Gesamtausgabe seiner Werke. »Doktor Faustus«, über den inzwischen weit über tausend Bücher und Aufsätze geschrieben sind, ist als der Musikroman schlechthin heute gegenwärtiger denn je. Eine seiner musikalischen Leitfiguren aber ist Beethoven. Wie »Dr. Fausti Weheklag«, das letzte Werk von Adrian Leverkühn, dem Protagonisten des Romans, eine Auseinandersetzung mit Beethovens Neunter Symphonie darstellt, so sind Wendell Kretzschmars Beethoven-Vorträge im Hause der »Gemeinnützigen Tätigkeit« in Adrian Leverkühns Heimatstadt Kaisersaschern eine der wichtigsten Etappen in seinem musikalischen Bildungsgang. Den Höhepunkt dieser Vorträge bildet derjenige über die Klaviersonate op. 111 mit der musikalischen und verbalen Nachzeichnung des zweiten Satzes: der Arietta und ihrer Variationen. Sie wird auch in diesem Gesprächskonzert zu hören sein, sekundiert von Auszügen und Erläuterungen aus und zum »Doktor Faustus«.
Dieter Borchmeyer, geboren 1941 in Essen, ist Professor emeritus an der Universität Heidelberg, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Honorarprofessor an der Universität Graz und lehrt im Rahmen der Stiftungsdozentur »Heidelberger Vorträge zur Kulturtheorie« weiterhin an der Universität Heidelberg. Borchmeyers Arbeitsfeld ist vor allem die deutsche Literatur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert und das Musiktheater mit Monografien zu Goethe, Schiller, Mozart, Wagner, Nietzsche und Thomas Mann. Zuletzt erschien die umfangreiche Werkbiographie: Thomas Mann. Werk und Zeit, Berlin: Insel Verlag, 2022.
Amadeus Wiesensee, geboren 1993, debütierte als Zwölfjähriger mit dem Münchner Rundfunkorchester. Er war Jungstudent bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling am Mozarteum Salzburg und setzte sein Studium bei Prof. Antti Siirala an der Hochschule für Musik und Theater München fort, mit Master-Abschlüssen in Klavier und in Neuer Musik. 2021 wurde er vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit dem Kunstförderpreis in der Kategorie Musik ausgezeichnet und war der erste Artist-in-Residence des Beethoven-Hauses Bonn. Darüber hinaus wurde er 2022 beim Internationalen Wettbewerb für Liedkunst der Hugo-Wolf-Akademie ausgezeichnet. 2024/25 debütiert Wiesensee u.a. bei der Schubertiade Hohenems und kehrt ins Mendelssohn-Haus Leipzig, zum Beethovenfest Bonn und zu den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern zurück. Sein zweites großes Interesse gilt der Philosophie. Diesem ging er auch in einem Parallelstudium nach, welches er an der Hochschule für Philosophie München im Juli 2015 mit dem Bachelor of Arts abschloss.