csh_turk_grey, © © Carl-Schurz-Haus

Floridas

Freier Eintritt

Veranstaltungsseite hier

Dort, wo Strände und Palmen das öffentliche Image prägen, wo sich pinke Flamin­gos vor bunten Häuserfronten tummeln und Alligatoren in Pools verirren, kratzt Anastasia Samoylova an der schillernden Fassade eines amerikanischen Traums. In ihrem fotografischen Roadtrip zeigt sie den Sunshine State Florida als eine flirrende Fantasie und subtropische Dystopie, die durch ihre tiefe politische Spaltung ebenso gezeichnet ist wie durch die Auswirkungen der Klimakrise. Gleichzeitig erforscht Samoylova die soziokulturelle Identität des Swing State und zeigt, wie Florida sinnbildlich für die polarisierte Gegenwart der USA mit ihrer komplexen Vergangenheit steht. Ihre Bilder veranschaulichen sowohl die urbanen Zentren mit den trügerischen Werbeversprechen und luxuriösen Immobilien als auch verödete Landstriche oder wilde Natur. Ebenso porträtieren sie die Menschen, die Florida ihre Heimat nennen. Samoylovas fotografische Alltagsbeobachtungen schließen sich an die legendären Werke US-amerikanischer Fotograf:innen wie Berenice Abbott, Robert Frank oder Walker Evans an, die zu ihrer Zeit die USA ebenfalls reisend visuell erkundet haben. Als Fotokünstlerin der Gegenwart haucht sie dem typisch amerikanischen Genre der Roadtrip-Fotografie neues Leben ein und setzt dem traditionell männlich geprägten Amerikabild eine weibliche Sicht entgegen.

Anastasia Samoylova (geb. 1984, UdSSR) ist eine amerikanische Künstlerin, die sich zwischen  beobachtender Fotografie und Studioarbeit bewegt. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit Begriffen wie  Umweltschutz, Konsum und Pittoreskes auseinander. Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehören das Eastman Museum, das Chrysler Museum of Art, The Photographer‘s Gallery, London, das Kunst Haus Wien, das HistoryMiami Museum und das Museum of Fine Arts, Le Locle. Im Jahr 2022 wurde Samoylova in die engere Wahl für den Preis der Deutsche Börse Photography Foundation aufgenommen. Ihre Arbeiten befinden sich u. a. in den Sammlungen des Perez Art Museum, Miami, des High Museum of Art, Atlanta und des Museum of Contemporary Photography, Chicago. Zu ihren veröffentlichten Monografien gehören Floridas (Steidl, 2022) und FloodZone (Steidl, 2019).

Eintritt frei
Veranstaltungssprache: Deutsch
Mit freundlicher Unterstützung von Amerikahaus München/Stiftung Bayerisches Amerikahaus gGmbH

Veranstaltungsseite

Weitere Veranstaltungen, die Sie interessieren könnten

zurück zur Übersicht