Constructing Noises

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Mitwirkende

Das Schlagzeug-Ensemble der Hochschule für Musik Freiburg
Leif Karlsson → Leitung
Mario Caroli → Soloflötist
Håkon Stene → Gesamtorganisation

Programm

John Cage → First Construction (in Metal) (1939), Second Construction (1940), Third Construction (1941)
Lou Harrison → »1st Concerto for Flute and Percussion« (1939)
Sven-David Sandström → »Drums« für fünf Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger (1984)

Rhythmisch, lebendig, groovy: Schlagzeug-Konzert mit Leif Karlsson

Schlagzeug-Studierende der Hochschule für Musik Freiburg geben am 26. Oktober 2024 ein Konzert mit Stücken von John Cage, Lou Harrison und Sven-David Sandström. Dabei spielen sie nicht nur auf unterschiedlichsten Trommeln, sondern verwenden auch Muscheln, Blechdosen, Kuhglocken und Rasseln. Geleitet wird das Konzert vom schwedischen Schlagzeuger und Dirigenten Leif Karlsson. Er war viele Jahre Mitglied des legendären schwedischen Schlagzeug-Ensembles »Kroumata«.

»Kroumata« war eine schwedische Schlagzeuger-Gruppe, die zwischen 1978 und 2015 international Aufmerksamkeit erregte, Konzerte in mehr als 40 Ländern gab und zahlreiche Alben aufnahm. Ihr Anspruch sei es gewesen, mit ihrer Musik Spaß und Lebensfreude zu vermitteln, erklärt Håkon Stene, der das Konzert organisiert hat und Schlagzeug-Professor an der Hochschule für Musik Freiburg ist. »Kroumata hatten weltweit einen legendären Status. Ihre neugierige und spielerische Art, mit Musik umzugehen, stand in krassem Gegensatz zu anderen Ensembles der Neuen Musik, die oft sehr ernst und nüchtern waren. Kroumata hat mit dieser Tradition gebrochen. Sie waren so etwas wie die Rock-’n’-Roller der Neuen Musik, ihre Stücke klingen sehr lebendig, sehr groovy.« Aus diesem Grund wurde Leif Karlsson an die Hochschule eingeladen: Er vermittelt Schlagzeug-Studierenden die Kroumata-Philosophie, probt mit ihnen und dirigiert das Konzert.

John Cage: Klänge durch Alltagsgegenstände

Das Konzert beginnt mit den »Constructions« von John Cage, einer Reihe von drei Stücken aus den Jahren 1939 bis 1941. Der US-Amerikaner, der einer der einflussreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts war, experimentierte darin mit verschiedenen Geräusch- und Klangobjekten: Unter anderem kommen Rasseln, Blechdosen, Becken, Gongs, Kuhglocken, Muscheln und Vibraslaps zum Einsatz – ein südamerikanisches Instrument, das ursprünglich aus den Kieferknochen von Eseln hergestellt wurde und einen klappernden, schnarrenden Sound erzeugt. Das Klavier erzeugt bei diesen Stücken ebenfalls besondere Klänge: Es wird durch Gegenstände auf den Saiten manipuliert, zum Beispiel durch Radiergummis, Papier oder Schrauben. »John Cage wollte mit Alltagsgegenständen Musik machen und ganz neue Klangwelten erschließen. Er hat dadurch dort Schönheit entdeckt, wo man es nicht erwartet hätte«, erklärt Håkon Stene.

Flöte und Schlagzeug mit Querflöten-Professor Mario Caroli

Im Anschluss folgt das »1st Concerto for Flute and Percussion« des US-amerikanischen Komponisten Lou Harrison. »Dieses fast schon hypnotische Stück hat mich als Jugendlicher so beeindruckt und begeistert, dass ich unter anderem deswegen Musiker werden wollte. Die Entdeckung von John Cage und Lou Harrison war für mich so, wie andere Menschen zum Beispiel die Punk-Musik für sich entdeckt haben«, sagt Håkon Stene. Den Flöten-Part spielt Mario Caroli, Professor für Querflöte an der Hochschule für Musik Freiburg. »Meine Lehrerin Manuela Wiesler hat dieses Stück Ende der 1970er-Jahre gemeinsam mit Kroumata aufgenommen. Es ist ein kleines polyrhythmisches Wunder, das aus sich wiederholenden, fast hypnotischen Schlagzeug-Rhythmen besteht, über die die Querflöte Arabesken entwickelt. Ich bin sehr froh, dieses Stück spielen zu dürfen«, sagt Mario Caroli. Den Abschluss des Konzerts bildet Sven-David Sandström »Drums«, ein Stück aus dem Jahr 1984 für fünf Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger, die jeweils fünf unterschiedliche Trommeln spielen.

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