China und die Kunst der List

China und die Kunst der List

Das chinesische Wort für «Weisheit» (Aussprache: zhi) kann auch «List» bedeuten. Im Gegensatz zu Europa, wo die List mit Lüge und Täuschung gleichgesetzt wird und daher in einem eher negativen Licht erscheint, erstrahlt die List im Reich der Mitte grundsätzlich im Glorienschein der Weisheit. Seit Jahrtausenden wurde daher die List in China kultiviert. Vor etwa 500 Jahren entstand eine Schrift, in der 36 Listtechniken zusammengestellt sind und mit Beispielen ihrer Anwendung veranschaulicht werden. In keiner anderen Zivilisation gibt es, soweit bekannt, eine vergleichbare Listfibel. In dem Vortrag werden der unterschiedliche Stellenwert der List in Europa und im Reich der Mitte, das sich daraus ergebende Listkompetenzgefälle zwischen "listenblinden" Europäerinnen und Europäern und listsensiblen Chinesinnen und Chinesen sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen im chinesisch-westlichen zwischenmenschlichen, politischen und wirtschaftlichen Verkehr aufgezeigt.

Kursleitung: Dr. Senger, Harro von. Der Dozent Prof. Dr. Dr. Harro von Senger ist emeritierter Professor für Sinologie der Universität Freiburg im Breisgau und gilt als führender westlicher „Strategeme-Forscher“. Mehr unter www.china-outofthebox.ch

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